E.L.O. Live in der König-Pilsener-Arena, Oberhausen
Geschrieben von Alexander Stock
Exakt 30 Jahre nach dem letzten offiziellen Album „Balance of Power“ kommt Gründer, Mastermind und einzig verbliebenes Mitglied Jeff Lynn zurück auf die Konzertbühnen dieser Welt. Das 1970 gegründete Elektrik Light Orchestra (E.L.O.) hatte seine erfolgreichste Zeit in den siebziger Jahren, aber auch Anfang der achtziger konnten mit dem Konzeptalbum „Time“ (incl. der Supersongs „Twilight“ und „Hold On Toght“) und Secret Messages (incl. Rock’n’Roll is King) ebenfalls kommerziell erfolgreiche Alben herausgebracht werden, erst mit dem oben angesprochenen „Balance Of Power“ gingen die Zahlen zurück. Nun ist er – endlich – zurück und gastierte als Jeff Lynne’s ELO Anfang Mai in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen. Die rund 10.000 Tickets (der Innenraum war – warum auch immer – bestuhlt) waren innerhalb weniger Tage komplett vergriffen, und das bei Eintrittspreisen zwischen 76 – 120 Euro. Jeff Lynn trat zusammen mit einer 12-köpfige Band um incl. Richard Tandy mit einer LED- und Laser-Show an.
Zum Auftakt des denkwürdigen Konzertabends spielt als Opener die englische Band The Feeling schon richtig groß auf. Besonders Sänger Dan Gillespie Sells zeigt, dass er nicht nur die großen Gesten beherrscht, sondern auch über eine tolle Stimme verfügt. Dann aber war es soweit, der Auftritt von Jeff Lynne’s ELO wird durch eine Videoanimation des Weltraums eröffnet. Den Hauptteil des Konzerts bilden Songs aus der erfolgreichsten Epoche der Band, den Siebzigern, alle unterschiedlich begleitet von der runden überdimensionalen Videoleinwand. Und jeder einzelne Song treibt vielen im Publikum die Tränen in die Augen, so wirklich gerechnet hatte kaum jemand, diese Welthits noch einmal Live von der Originalstimme und Band zu hören. Getanzt, geklatscht und mitgesungen wurden unter anderem zu „Evil Woman“, „Showdown“, „All Over The World“, „Livin‘ Thing“, „Rockaria!“, „Secret Messages“, „Turn To Stone“ oder „Telephone Line“.
Auch ein Song vom neuen Album „Alone In The Universe“ schaffte es in die Setlist, freuen durften sich die Fans über „When I Was A Boy“. Und dann gab es gen Ende des normalen Sets kein Halten mehr, gespielt wurde der Über – und immer noch Radio Hit „Don’t Bring Me Down“, „Sweet Talkin‘ Woman“ und „Mr. Blue Sky“. Wer sich dann aber auf eine große Ansammlung von weitere Hits im Zugaben Block freute, wurde dann enttäuscht, es gab den wohl bekanntesten Song „Roll Over Beethoven“, aber nicht in einer Rock `n‘ Roll Version sondern als krachenden, rockigen Up -Tempo Song von zirka 10 Minuten Dauer. Ein wirklich tolles Finale eines großen Konzertabends, der trotz der Freude hier und da einige kritische Meinungen hervorbrachte. Einige Fans fanden das Verhältnis Eintrittspreis/Spieldauer (exakt 90 Minuten incl. Zugabe) nicht wirklich passend, hier mehr erwartet. Der überwiegende Teil der 10.000 Fans gingen jedoch glückselig nach Hause und sie alle hoffen auf eine baldige Wiederholung, dann vielleicht ja auch mit Songs vom Album „Time“.
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